Die Anfangsinvestition des Vereines Citizens for Democracy von 1 Mio. EUR kommt von Hermann Arnold. Die Kampagne Österreich entscheidet kostete 650.000 EUR. Demokratie21 erhält eine Startfinanzierung von 350.000 EUR.
“Wenn wir unsere Demokratie verbessern wollen, dann müssen wir das auch selbst finanzieren.”
Der gebürtige Tiroler studierte Strategie und Organisation an der Universität St. Gallen in der Schweiz. Während des Studiums gründete er mit Kollegen seine ersten Unternehmen, eine Computerschule für Kinder in Innsbruck (1995) sowie ein internationales Forum zur Unternehmensgründung in St. Gallen (1996), dessen Vorsitzender er bis 2000 war. In dieser Zeit arbeitete er auch als Assistent des Rektors an einer grundlegenden Studienreform – und führte als Studentenvertreter bereits 1997 elektronische Wahlen ein.
Unternehmerischer Berufseinstieg
Gegen Ende seines Studiums legte er als geschäftsführender Partner den Grundstein für das Investorennetzwerk “BrainsToVentures” (heute “b-to-v Partners”), das sich zu einem der führenden Frühphaseninvestoren in Europa entwickelte. Aus diesem Netzwerk entstand 2001 die Software-Unternehmung umantis (heute “Haufe-umantis”), die mittelgrosse bis grosse Unternehmen bei der Transformation ihrer Organisation in die neue Arbeitswelt begleitet. Als Geschäftsführer baute er umantis bis 2013 vom Universitätskeller-Start-up zu einem Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitenden und Millionen von Benutzern auf.
Demokratische Unternehmensführung
Sein Buch “Wir sind Chef” fasst die Erkenntnisse und Erfahrungen seiner demokratischen Unternehmensführung zusammen. Mitarbeitende treffen alle wichtigen Entscheidungen gemeinsam: welche Strategie das Unternehmen verfolgt, wer eingestellt wird oder wofür Geld investiert wird. Alle Vorgesetzten werden einmal im Jahr demokratisch von den Mitarbeitenden gewählt. So steht er als heutiger Präsident des Verwaltungsrates jedes Jahr zur Wahl. Selbst der Verkauf des Unternehmens an die Haufe Gruppe wurde demokratisch entschieden.
Gesellschaftliches Engagement
Hermann unterstützt Unternehmensgründungen als Mentor und Investor, unter anderem im Ashoka-Netzwerk Österreich für soziale Unternehmen. Er baute als Präsident von “IT St. Gallen rockt” mit anderen Unternehmensvertretern eine öffentlich-private Partnerschaft zur Förderung zukunftsträchtiger IT-Berufe auf. Als Gründungsmitglied der Partei “NEOS” versuchte er, das politische System von innen heraus zu reformieren – zog sich jedoch noch vor den Nationalratswahlen 2013 aus der Partei zurück.
Österreich entscheidet
Im Frühjahr 2016 startete er mit engagierten Mitbürger*innen und Expert*innen die Initiative “Österreich entscheidet”, um die Demokratie durch Vorschläge aus der Mitte der Gesellschaft weiterzuentwickeln. Der erste Schritt ist die Forderung nach dem Verbindlichen Volksentscheid. „Ich möchte meinen Kindern sagen können, dass ich nicht untätig zugeschaut habe. Dass ich etwas unternommen habe, um eine positive politische Entwicklung für Österreich und für Europa zu bewirken“, sagt er zum Beweggrund.
Demokratie21
Im Frühjahr 2018 startete er gemeinsam mit Nina Schnider und Milo Tesselaar Demokratie21. Rund um die Frage, in welcher Demokratie wir leben wollen, soll ein offener, interdisziplinärer Dialog stattfinden. Demokratiepolitisch relevante Akteure wie Wissenschaftler*innen, Politiker*innen, Journalist*innen, politische Innovator*innen, die organisierte Zivilgesellschaft, die Verwaltung, Interessensvertretungen sowie Unternehmer*innen wird der Anlass geboten, sich zu vernetzen und sich gemeinsam über die Demokratie der Zukunft auszutauschen.
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