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Kinderrechte in der Schule: Kindeswohl, Partizipation und Schutz

Hungersnot, Zwangsheirat, Gewalt – das sind oft die ersten Assoziationen, die einem in den Sinn kommen, wenn es um Kinderrechte geht. Doch tatsächlich beginnen die Rechte von Kindern bereits im Alltag, in kleinen und grundlegenden Dingen wie dem Recht auf Spiel und  Freizeit oder dem Recht auf  Bildung.

In der aktuellen Folge von „Richtig und Falsch“ sprechen wir genau darüber: Kinderrechte im Schulalltag. Von der Theorie der Menschenrechtsbildung über alltagsnahe Beispiele im Klassenzimmer schauen wir uns an, wie Kinder lernen, ihre Rechte zu verstehen und diese zu leben. Welche Kinderrechte sind im schulischen Alltag besonders wichtig? Wo spießt es sich mit der Schulkultur, welche Lösungen finden Lehrkräfte für schwierige Situationen? Und was wollen eigentlich die Kinder?

Ein sicherer Lernort für alle

Unser erster Halt: der Bildungscampus Donaufeld in Wien. Schulleiter Richard Pregler nutzt das sogenannte „Ich, Du und Wir“-Modell, um den Kindern ihre Rechte nahezubringen. „Wir beginnen ganz am Anfang mit den Kindern mit dem ICH. Das ist für jedes Kind klassisch. Das ist der Start, von dem wir ausgehen,“ sagt Pregler. Die Kinder lernen, dass ihre Rechte auch für andere gelten, und wie sie respektvoll miteinander umgehen können. Diese frühe Bewusstseinsbildung bildet die Grundlage dafür, dass die Schule ein sicherer Ort ist, an dem alle Kinder angstfrei lernen und wachsen können.

Ein kurzer Blick zurück ins Jahr 1989: Am 20. November verabschiedete die UNO-Generalversammlung die Kinderrechtskonvention, die weltweit gültig ist und auf vier Grundprinzipien basiert: Entwicklung, Partizipation, Kindeswohl und Verbot der Diskriminierung. Diese Konvention gilt weltweit für alle Mädchen und Buben von 0 bis 18 Jahren.  Die Kinderrechtskonvention stellt auch klar, dass Kinder und Jugendliche über ihre Rechte Bescheid wissen sollen. Darum behandeln viele Lehrkräfte das Thema in ihrem Unterricht. In Österreich sind alle Schulen dazu verpflichtet, bis 2024/25 ein Kinderschutzkonzept zu erstellen und nachzuweisen, dass sie alles tun, damit die Schule für Kinder und Jugendliche ein sicherer Lebens- und Lernort ist. 

Kinderschutzkonzepte können Lehrkräfte entlasten

Elisabeth Schaffelhofer-Garcia-Marquez, Kinderrechtstrainerin und Koordinatorin des Netzwerks Kinderrechte, erläutert, dass ein Kinderschutzkonzept mit einer Risikoanalyse beginnt: „Kinderschutzkonzept, da denkt man schnell einmal: Schutz vor sexuellem Missbrauch, Übergriffen und allem. Aber es ist alles gemeint, was Gewalt sein kann, was als Gewalt empfunden werden kann von den Kindern.“ 

Kinderschutzkonzepte können Lehrende im besten Fall entlasten, indem sie einen konkreten Plan vorgeben, wie man sich in welcher Situation verhalten und die richtigen Expert*innen als Unterstützung einbinden kann. Dinge, die angesichts mangelnder Zeitressourcen den Schulalltag für Lehrerinnen und Lehrer erleichtern. Für Elisabeth Schaffelhofer-Garcia-Marquez lohnt sich der Aufwand insbesondere, wenn man diesen gleich für eine Demokratisierung des Schulbetriebs nutzt. Doch ein Konzept allein reicht nicht aus – Schulen wie die OVS Zennerstraße in Wien zeigen, dass ein Kinderschutzkonzept nur nachhaltig wirken kann, wenn es in Zusammenarbeit mit qualifizierten Organisationen und durch kontinuierliche Fortbildungen umgesetzt wird.

Das Kinderschutzkonzept als gemeinsames Projekt

Kinderschutzkonzepte sind kein statisches Regelwerk, sondern vielmehr ein „work in progress“. Schulen profitieren davon, ein engagiertes Team aus Lehrkräften und anderem Schulpersonal einzubinden und durch regelmäßige Reflexion weiter an ihrem Konzept zu arbeiten. „Also im Bezug auf die Umsetzung von Kinderschutzkonzepten haben wir uns auch dafür ausgesprochen, dass wirklich in Schulen Teams oder Gruppen eingesetzt werden, die für das Thema zuständig sind,“ meint Corinna Geißler von UNICEF Österreich. „Aber dann auch, wenn eben Fälle auftauchen, braucht es ein Team und Zuständigkeiten.“ Auch die Einbindung der Kinder selbst ist entscheidend: „Ich brauche kein Kinderschutzkonzept für Erwachsene,“ betont Schaffelhofer-Garcia-Marquez. Kinderrechte wirken am besten, wenn die Kinder selbst in die Prozesse eingebunden werden.

Die Stimme der Kinder zählt

Ein besonders wertvolles Instrument zur Beteiligung der Kinder ist der Klassenrat. In jeder Klasse des Bildungscampus Donaufeld ist er fix etabliert und wird einmal pro Woche für eine Stunde abgehalten. Richard Pregler betont die Relevanz dieses Instruments für die Kinderrechte: „Das ist einerseits natürlich großer Bereich politische Bildung, Demokratieerziehung und andererseits großer Bereich soziales Lernen.“ Hier haben Kinder die Möglichkeit, Probleme anzusprechen, Regeln gemeinsam zu beschließen und kreative Ideen umzusetzen – beispielsweise ein Schulaquarium. „Wir brauchen Kinder, mit denen wir gut arbeiten können, und deswegen müssen wir schauen, dass sie sich wohlfühlen,“ betont Pregler.

Richtig oder falsch?

Es ist richtig, dass Schulen in Österreich dazu angehalten werden, die Kinderrechte ernst zu nehmen. Es ist auch richtig, dass das nicht leicht ist, denn es gibt viel zu tun. Es ist richtig, dass wir Kindern ein Mitspracherecht einräumen und sie Angelegenheiten, die sie betreffen, mitentscheiden können. Es wäre falsch, zu glauben, dass das Kinder überfordert oder dass es den Aufwand nicht lohnt, denn die Erfahrung zeigt, dass eine Kinderrechteschule eine Schule ist, an der es nicht nur den Kindern, sondern auch den Lehrkräften besser geht.

 

 Zu Gast in dieser Folge sind:

  • Corinna Geißler  –  UNICEF Österreich, Bereichsleitung Advocacy & Kinderrechte 
  • Eva Neureiter – Volksschullehrerin in Wien in einer integrativen Mehrstufenklasse, Mitglied der Personalvertretung, OVS Zennerstraße, 1140 Wien 
  • Richard Pregler – Schulleiter am Bildungscampus Donaufeld, 1210 Wien
  • Elisabeth Schaffelhofer-Garcia-Marquez – Koordinatorin des Netzwerks Kinderrechte, Kinderrechte-Trainerin bei Zentrum polis

Linktipps: 

  • Das Netzwerk Kinderrechte Österreich – National Coalition (NC) – ist ein unabhängiges Netzwerk von 55 Organisationen und Institutionen zur Förderung der Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Österreich.
  • Zentrum polis Dossier Kinderrechte. Das Dossier bietet Anregungen, wie das Thema im Unterricht aufgegriffen werden kann.
  • Unter dem Motto „Wir leben Kinderrechte“ unterstützt UNICEF Schulen dabei, die UN-Kinderrechtskonvention im Unterricht und im Schulalltag zu verankern.
  • Richtig & Falsch Folge 9: Inklusion in der Schule – So gelingt Bildung für alle
  • polis-Thema des Monats im November 2024: Demokratie und Kinderrechte
  • Kinderschutzkonzept für Schulen. Informationen des Bildungsministeriums

 

Redaktion: Patricia Hladschik, Nina Schnider, Karl Schönswetter und Johanna Hirzberger

Alle Folgen finden Sie hier.

Richtig & Falsch ist ein Kooperation von Zentrum Polis – Politik lernen an der Schule, der Arbeiterkammer Wien  und Demokratie21.

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Nina Schnider
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