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Handyverbot oder Medienkompetenz? Wie Schulen digitale Mündigkeit fördern können

Desinformation, Filterblasen, Datenschutz – digitale Themen prägen unseren Alltag und damit auch den Unterricht. Doch wie vermitteln wir Schüler*innen die notwendigen Kompetenzen, um sich sicher und kritisch im Netz zu bewegen? 

Demokratisches Handeln findet zunehmend auch digital statt. Egal, ob es um politische Meinungsäußerungen auf Social Media, partizipative  Bürger*innen-Budgets oder das Beantragen der Wahlkarte geht, ohne digitale Kompetenzen sind viele politische Handlungen nicht mehr möglich. 

Gleichzeitig findet ein technologischer Umbruch statt. Künstliche Intelligenz, die Parteiprogramme auf Knopfdruck schreibt, Algorithmen, die uns gezielt Informationen, die zu unserem Profil passen, in die Timeline spülen. Es wird immer schwieriger, Herkunft und Glaubwürdigkeit von Informationen zu überprüfen.

In diesem Zusammenhang sprechen wir von digitaler Mündigkeit oder von digitaler Bürger*innenschaft. Welchen Beitrag kann die Politische Bildung zu dieser netzpolitischen Mündigkeit leisten?  Es scheint klar, dass es ein Zusammenspiel von digitaler Bildung, Politischer Bildung und Medienbildung braucht. 

In dieser Folge von Richtig & Falsch sprechen wir mit Expert*innen über netzpolitische Mündigkeit, digitale Selbstverteidigung und die Rolle der Politischen Bildung. Wie können Lehrkräfte digitale Kompetenzen fördern? Welche digitalen Rechte haben Schüler*innen? Und sollte das Handy aus dem Klassenzimmer verbannt werden – oder braucht es mehr digitale Bildung?

Digitale Mündigkeit als Schlüsselkompetenz

Digitale Mündigkeit beginnt mit einem Verständnis dafür, wie soziale Medien funktionieren, betont  Andre Wolf vom Verein Mimikama:  „Social Media Plattformen sind Brot und Spiele. Das heißt, sie wollen, dass wir so lange wie möglich und so intensiv wie möglich dort bleiben.“ Der Algorithmus erkennt, welche Inhalte uns ansprechen und spielt immer mehr davon aus – oft mit einer Tendenz zur Verstärkung von Angst und Wut. Das kann zu einer verzerrten Wahrnehmung der Realität führen. 

Doch nicht nur die Inhalte selbst sind problematisch, sondern auch die dahinterliegenden psychologischen Mechanismen: “Es werden hier neurologische, neurobiologische, psychologische Tricks angewendet, um unsere Aufmerksamkeit zu binden, um Dopamin auszuschütten, um immer wieder das Handy in die Hand zu nehmen“, erzählt Daniel Lohninger von der Epicenter Academy. Diese Mechanismen betreffen nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern auch Erwachsene.

Deshalb braucht es eine reflektierte Mediennutzung. „Es geht nicht darum, bestimmte Inhalte zu verbieten, sondern ich muss in der Lage sein, sofort zu erkennen, welche Intention dahinter liegt“, erklärt Andre Wolf von Mimikama. 

Politische Bildung und digitale Selbstverteidigung

Auch für die Politische Bildung ist Medienkompetenz ein zentrales Thema. Lorenz Prager vom Zentrum polis betont: “Es braucht eine Reaktion auf Digitalisierung im Sinne von Demokratiebildung.“ Der Europarat hat dazu das Programm Digital Citizenship Education (DCE) entwickelt, das zehn Kompetenzbereiche umfasst, darunter Medien- und Informationskompetenz sowie digitale Rechte und Pflichten. Im Grunde geht es bei der digitalen Politischen Bildung darum, einen selbstbestimmten und reflektierten Umgang mit der digitalen Welt zu entwickeln.

Die Herausforderungen des digitalen Zeitalters betreffen auch die Schule. „Es braucht eine Anwendungskompetenz“, meint Lorenz Prager vom  Zentrum polis. Das heißt, sowohl Schüler*innen als auch Lehrkräfte müssen verstehen, wie digitale Werkzeuge funktionieren – von Suchmaschinen bis hin zu KI-gestützter Texterstellung. „Ich bin immer ein Fan davon, dass Schüler*innen selber sowas tun, damit sie sehen, wie einfach es ist und bis zu welcher Qualität sie es hinbekommen“, erzählt Lorenz Prager. Durch aktives Arbeiten mit digitalen Tools kann ein kritisches Bewusstsein geschaffen werden.

Ein wichtiger Aspekt ist, das sogenannte “Prebunking” – also Manipulation – im Vorfeld zu erkennen. Das betrifft insbesondere Fake News, Social-Media-Algorithmen und gezielte Desinformation. Methoden wie Geoguessing helfen dabei, digitale Inhalte kritisch zu analysieren und ihre Herkunft zu überprüfen.

Vorbildfunktion von Erwachsenen

Auch Eltern sind online und für viele ist das Smartphone selbstverständlicher Begleiter im Alltag. Es geht weniger darum, das Gerät zu verbannen, als einen adäquaten Umgang damit zu finden, meint auch Daniel Lohninger: „Handys zu verbannen, vollkommen aus dem Unterricht, ist je nach Altersgruppe mehr oder weniger sinnvoll.“ Statt eines generellen Verbots geht es darum, Wege zu finden, digitale Geräte sinnvoll zu integrieren und bewusst einzusetzen.

Daniel Lohninger, Geschäftsführer und Trainer der Epicenter Academy, stellt jedenfalls Bewusstseinsbildung an erste Stelle: „Eine Awareness, was hier passiert, überhaupt, wie massiv Daten gesammelt werden, dass die ein Recht auf Datenschutz haben, ein Recht auf Privatsphäre, dass sie das einfordern können.“ Die Epicenter Academy bietet hierzu Fortbildungen an.

Digitale Mündigkeit endet nicht in der Schule. Neben konkreten Regeln und Leitfäden braucht es für Barbara Buchegger auch erwachsene Vorbilder:  „Wir brauchen kompetente Eltern, die mit gutem Vorbild vorangehen, die ihren Kindern auch zeigen, dass es eine analoge Welt gibt und was man tun kann, wenn einem kurz langweilig ist.“ Sie  ist pädagogische Leiterin von saferinternet.at. Diese Initiative unterstützt Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrende dabei, sicher, kompetent und verantwortungsvoll mit digitalen Medien umzugehen. 

Richtig oder Falsch?

Es wäre falsch zu denken, dass wir die technischen Entwicklungen unserer Gegenwart ignorieren können, indem wir sie aus unseren Schulhäusern verbannen. 

Richtig ist es, sich mit den Entwicklungen kritisch auseinanderzusetzen, digitale Tools auch in den Unterricht einzubauen, und Kinder und Jugendliche auf die neue Realität vorzubereiten. 

Es ist aber auch falsch, die technischen Entwicklungen unreflektiert willkommen zu heißen. Stattdessen kann man Schülerinnen und Schülern zum Beispiel Alternativen zu gängigen Apps zeigen und gemeinsam an einer guten Balance zwischen Online- und Offline-Dasein arbeiten.

Es ist richtig, auch Eltern früh genug einzubeziehen, etwa bei der Planung gemeinsamer Smartphone-Regeln. 

 

Zu Gast in dieser Folge sind:

  • Barbara Buchegger – Pädagogische Leiterin von saferinternet.at
  • Daniel Lohninger – Geschäftsführer und Trainer bei der Epicenter Academy, dem Bildungszweig der NGO Epicenter.works
  • Lorenz Prager – Mitarbeiter bei Zentrum polis, zuständig für die monatlichen Dossiers zum Europäischen Jahr der Digital Citizenship Education 2025
  • Andre Wolf – Sprecher und Zuständiger für Medienbildung beim Verein Mimikama

 

Linktipps

  • E-Learning zur digitalen Selbstverteidigung (Digitales Lernmaterial von epicenter.works).
  • Zentrum polis begleitet das DCE-Jahr mit Monatsdossiers, die sich an den zehn Dimensionen des Digital Citizenship Education Handbuchs orientieren. 
  • Mimikama – Deine erste Adresse gegen Desinformation: Klarheit, Fakten, Sicherheit. 
  • Saferinternet.at unterstützt vor allem Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrende beim sicheren, kompetenten und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien. 
  • Was sehen junge Menschen aus Österreich wirklich, wenn sie TikTok erstmals öffnen? 
  • Tiktok-Video statt Frontalunterricht. Die Idee dahinter: Die Kinder sollen lernen, Medien nicht nur zu konsumieren, sondern auch zu gestalten. 
  • Lehrende und STANDARD entlarven Desinformation und Fakes
  • Der Faktencheck-Kanal für Jugendliche auf TikTok

Redaktion: Patricia Hladschik, Nina Schnider, Karl Schönswetter und Johanna Hirzberger

Alle Folgen finden Sie hier.

Richtig & Falsch ist ein Kooperation von Zentrum Polis – Politik lernen an der Schule, der Arbeiterkammer Wien  und Demokratie21.

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Nina Schnider
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