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Über Krieg & Frieden reden – Aufklärung statt Alarmismus

Kriege lösen ein Gefühl der Ohnmacht aus. In dieser Podcast-Folge versuchen wir, dem etwas entgegenzusetzen. Am 24. Februar 2022 hat Vladimir Putin die Welt, wie wir sie kannten, auf den Kopf gestellt. Der Schock und die Fassungslosigkeit sitzen bis heute tief – und zwar bei allen. Der Ukraine-Krieg war omnipräsent. Gerade am Anfang hat das viele Lehrkräfte und Schüler:innen auch überfordert.

Wie können Lehrkräfte mit Kindern und Jugendlichen über den Krieg sprechen? Worauf sollten sie dabei achten? Und woher bekommt man selbst überhaupt Antworten auf die vielen Fragen, die im Raum stehen? 

Die richtige Balance

Wer kennt es nicht. Die weltpolitische Lage ist oft schwer zu ertragen und zu verarbeiten. Dass Kinder und Jugendliche da auch einmal eine Pause von den schlechten Nachrichten brauchen, ist mehr als nachvollziehbar. Aber: Die Bilder und Fragen sind trotzdem da. Sie einfach ignorieren, geht also auch nicht, sagt Christian Pöltl-Dienst: 

Ich hielte es für komplett falsch, die Themen, die die Welt bewegen, nicht im Unterricht zu thematisieren.

Es braucht die richtige Balance. Einerseits braucht es in Zeiten der Dauerkrise Pausen. Zum Durchatmen, für was Schönes, gedankliche Entspannung und Entlastung für alle. Andererseits braucht es Raum für eine tiefergehende Auseinandersetzung mit den Ereignissen, Bildern und Fragen die da sind.

Kein einfacher Spagat 

Manchmal sind Themen im Klassenzimmer so groß, dass sie unumgänglich werden. Was hilft gegen die dauerhafte Überforderung und das “zu viel”? Kristina Langeder-Höll schlägt vor, mal abzuklopfen, was die Schülerinnen und Schüler überhaupt wissen und auch wissen wollen: 

Es geht da noch gar nicht so sehr darum, tolle Materialien schon ausgearbeitet zu haben, sondern diese Fragen, diese Themen, die den Schülern unter den Fingernägeln brennen, einfach mal reinzuholen. 

Zuerst: Abchecken, was gebraucht wird. Und dann im Kollegium abstimmen, wer was übernehmen kann. So kann man auch bei akuten Krisen etwas Struktur reinbringen und ein Thema bearbeiten, ohne für einen Overkill auf beiden Seiten zu sorgen. Keine unnötigen Ängste schüren also und Alarmismus vermeiden, lautet die Devise. Aber: auch schönreden bringt nichts. Der Spagat ist kein einfacher. 

Wer über Krieg im Unterricht spricht, braucht viel Fingerspitzengefühl. Was brauchen die Schüler:innen? Und wer im Kollegium könnte das leisten? Das sollten zentrale Fragen sein. Und: Was löse ich als Lehrkraft – je nach Alter oder Background – bei dem Kind aus, wenns um den Krieg im Unterricht geht? Wer sich bei all den Fragen unsicher ist, kann das offenlegen. Transparenz ist hier wichtig. 

Resilienz & Mut

Was bei all der Ohnmacht erstaunlich ist: Schüler:innen entwickeln oft eine enorme Resilienz, wenn es um den Krieg geht. Martina Zandonella von SORA erzählt von einer aktuellen Umfrage: 

Die jungen Leute sagen, auch andere Kriege in der Welt, die sehr viel weiter weg sind, müssen uns betreffen. Wir müssen irgendetwas dazu beitragen, dass das besser wird. Da kommt auch wieder dieser Handlungsaspekt hinzu, der offensichtlich sehr wichtig ist, gerade in diesem Altersspektrum. Es geht nicht nur darum, dass mir Dinge jetzt Sorgen machen, sondern an zweiter Stelle kommt dann immer: Was tun wir jetzt? 

Im Schulalltag wissen die Kinder und Jugendlichen oft schon, was zu tun ist. Peter Haselmayer vom BG 13 in Wien erzählt aus seiner Klasse:

Ich habe in meiner ersten Klasse einen neuen Schüler bekommen aus der Ukraine. Ich habe gar nicht viel sagen müssen, weil den Schüler:innen sehr schnell klar war, was jetzt zu tun ist.

Medienkompetenz & Diskursfähigkeit 

Der Ukraine-Krieg ist auch ein Propagandakrieg, der über die Medien ausgetragen wird. Soziale Medien sind voll mit Falschmeldungen und Halbwahrheiten, gesicherte Infos sind gefragte Mangelware. Schüler:innen haben ungefilterten Zugang zu den Bildern vom Krieg. Für Lehrkräfte ist es schwer, diese Informationsflut einzufangen. In Zeiten wie diesen, wo sich die Nachrichtenlage im Stundentakt ändern kann, braucht es vor allem eines: Medienkompetenz.

Um den Krieg differenziert zu betrachten, braucht es Zeit und Ressourcen. Der Krieg lässt sich nicht schnell abhandeln und dann zu den Akten legen. Im Gegenteil – der Krieg und seine Folgen werden uns noch lange beschäftigen. Und wenn er zumindest nicht mehr zentrales Thema im Unterricht ist, sollen Schüler:innen trotzdem wissen, wo sie sich gesicherte Informationen holen können, sagt Christian Pöltl-Dienst. Medienkompetenz aber auch Diskursfähigkeit – das sind zwei zentrale Dinge, die man den Schüler:innen mitgeben kann. Eine ausgedehnte Diskussion kann dazu führen, den eigenen Horizont zu erweitern.

Am Ende sollten wir den Frieden nicht aus dem Blick verlieren. Es gibt viele historische Beispiele für Widerstand und Solidarität. Und viele Menschen, die sich in der Vergangenheit und in der Gegenwart für den Frieden zwischen den Nationen einsetzen. Es ist eine Aufgabe der Politischen Bildung, diesen Einsatz zu würdigen und zu erwähnen. Der Ukraine-Krieg ist nicht der einzige militärische Konflikt der letzten Jahrzehnte. Viele dieser Krisen wurden aber bewältigt. Darüber zu sprechen, macht Mut und stärkt die Resilienz. 

Richtig und Falsch?

Es ist richtig und wichtig, im Unterricht auch über Kriege zu sprechen. Es ist auch wichtig, dass bei akuten Krisen und Kriegen genug Raum für eine breite Diskussion ist. Es wäre falsch, wenn Lehrkräfte den Anspruch hätten, in Kriegssituationen alle Nachrichten eins zu eins wiederzugeben. Viel mehr sollten sie einen kühlen Kopf bewahren und für Einordnung und Orientierung sorgen. 

Zu Gast in dieser Podcast-Folge sind:

  • Peter Haselmayer ( BG 13 , Wien)
  • Kristina Langeder-Höll (Friedensbüro Salzburg und Institut für Didaktik der Geschichte an der Universität Wien)
  • Christian Pöltl-Dienst (PolEdu, Lehrer am GRG23 und Universität Wien)
  • Schüler:innen der Volksschule Gallspach in Oberösterreich (Danke an Ö1 Rudi! Der rasende Radiohund, Gestaltung: Kathrin Wimmer)
  • Martina Zandonella (SORA Institut) 

Linktipps

  • Dossier zum Ukraine-Krieg (Zentrum polis)
  • Nachrichten für Jugendliche (ORF, ZiB)
  • Nachrichten für Kinder (Ö1 macht Schule)
  • WhyWar.at (Friedensbüro Salzburg)
  • Philosophieren im Unterricht zum Thema Frieden
  • “Akut politisches Klassenzimmer – zwischen Corona, Terror und Verschwörungstheorien”

Redaktion: Patricia Hladschik, Nina Schnider, Karl Schönswetter und Ambra Schuster

Hören Sie hier eine weitere Folge von Richtig und Falsch: Mehr Sprachen, mehr Potential – Und welche Rolle die Schule dabei spielen kann

Alle Folgen finden Sie hier.

Richtig und Falsch ist ein Kooperation von Zentrum Polis – Politik lernen an der Schule, der Arbeiterkammer Wien  und Demokratie21.

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Nina Schnider
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