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Politik als Beruf: Was können Begegnungen mit Politiker*innen für die politische Bildung leisten?

Gerade rund um Wahlen ist der Besuch von Politiker*innen an Schulen ein kontroverses Thema. Was bringen Begegnungen mit Politiker*innen für die Politische Bildung? Und wie können Schuldiskussionen oder das Simulieren von politischem Handeln in der Politischen Bildung genutzt werden? In dieser Podcastfolge schauen wir uns den Beruf der Politikerin und des Politikers genauer an.

 

Politische Werbung an Schulen verboten

Wie kann Politik in den Klassenraum gebracht werden, ohne dabei zur Wahlkampfplattform zu werden? Für den Bildungssprecher der Grünen in Wien und Lehrer an der Mittelschule Kleine Sperlgasse, Felix Stadler, bieten Schuldiskussionen eine wertvolle Möglichkeit, um politische Kompetenzen von Schüler*innen zu fördern. „Eine gewissenhafte Durchführung und eine gute Vor- und Nachbereitung verhindern, dass aus dieser Veranstaltung reine Wahlwerbung wird.“ Moderierte Diskussionen mit einem ausgewogenen Plenum sorgen dafür, dass unterschiedliche Perspektiven vermittelt und kritisch hinterfragt werden können.

Politikwissenschaftlerin Kathrin Stainer-Hämmerle weist darauf hin, dass „politische Werbung ohnehin verboten ist an Schulen, und die Lehrkraft ist dafür verantwortlich, auch zu wahren, dass es dazu nicht kommt, also durchaus auch einzugreifen im Sinne des Kontroversitätsgebots oder Überwältigungsverbots, dass hier nicht einseitig für eine Partei Propaganda gemacht wird.“

 

Schulen sind keine politikfreien Zonen

Begegnungen mit Politiker*innen bieten eine wertvolle Möglichkeit, Politik für junge Menschen erlebbar zu machen. In einer Zeit, in der viele Jugendliche das Gefühl haben, dass ihre Stimme nicht zählt, ist es entscheidend, ihnen zu zeigen, dass sie Teil des politischen Systems sind und es aktiv mitgestalten können.

„Schulen sind keine politikfreien Zonen,“ betont Stainer-Hämmerle. „Politische Bildung bedeutet nicht nur, über Politik zu reden, sondern auch, Politik zu erleben.“

Schulen sollten bewusst als Orte gestaltet werden, an denen Politik präsent ist. Das findet auch Marion Breitschopf. Sie ist Leiterin der Internet-Plattform “meineabgeordneten.at”. Für sie sind Einladungen zu Veranstaltungen an Schulen wichtige Instrumente, um Politische Bildung zu fördern. Sie empfiehlt, über den Tellerrand zu schauen und nicht nur Politiker*innen einzuladen. Stattdessen sollten auch Podiumsdiskussionen organisiert und verschiedene Personen eingeladen werden, wie zum Beispiel Politikwissenschaftler*innen, Journalist*innen oder Vertreter*innen aus NGOs. Alles, was mit politischer Bildung zu tun hat, sei sinnvoll, solange keine parteipolitische Werbung betrieben werde.

Politik erleben

Ein besonderer Vorteil solcher Veranstaltungen ist der direkte Kontakt mit der politischen Praxis. Für viele Schüler*innen bleibt Politik ein abstraktes Konzept, das mit ihrem Alltag wenig zu tun hat. Der direkte Austausch mit Politiker*innen, die von ihrer Arbeit und ihren Beweggründen berichten, kann hier einen wichtigen Perspektivenwechsel schaffen. „Für Kinder ist es natürlich am interessantesten, wenn jemand aus der Praxis erklärt, wie Dinge funktionieren und vor allem, wenn sie auch spüren, was der Antrieb dahinter ist,“ erklärt Stainer-Hämmerle. „Das Wichtigste ist, dass junge Menschen das Gefühl haben, dass ihnen zugehört wird und ihre Anliegen ernst genommen werden.“

Felix Stadler, der als Lehrer und Politiker beide Welten vereint, nutzt in seinem Unterricht reale Beispiele aus der politischen Berichterstattung, um seinen Schüler*innen kritisches Denken beizubringen. „Ich nutze es für mich selber sehr viel als Politiker, dass ich auch in der Klasse stehe,“ sagt er. So kann er die Realität des Schulalltags in politische Entscheidungen einfließen lassen und umgekehrt die politische Bildung in den Unterricht integrieren.

 

Gestaltungswille

Ein wichtiger Faktor für Menschen, die in die Politik gehen, sei der Gestaltungswille, sagt Marion Breitschopf: “Wenn du nicht gestalten willst, aktiv die Zukunft, die Gesellschaft, dann geh nicht in die Politik!” 

Der “Wille zur Macht” bedeutet auch, dass man hartnäckig für seine Überzeugung eintritt und Verantwortung übernimmt. Die Sachen in die Hand nehmen – das motivierte auch Eva Lichtenberger. Ursprünglich war sie Lehrerin für Geschichte, Deutsch und bildnerische Erziehung an einer Mittelschule. Später wurde sie Politikerin bei den Grünen in Tirol und Mitglied des Europäischen Parlaments. Bei vielen Politiker*innen habe die Leidenschaft für ein Thema ihre politische Karriere entfacht. 

Politiker*innen werden oft jene Menschen, die ihre Umgebung verbessern möchten. Die einen Gestaltungswillen entwickeln. In ihrer politischen Laufbahn bauen sie dann Netzweke auf und bleiben dem Politik-Betrieb erhalten. Medial wird dieser Betrieb oft einseitig beleuchtet, wodurch ein negativer Eindruck entstehen kann, zum Beispiel, dass Politiker*innen nur streiten. Soziale Medien gießen mit ihren Algorithmen zusätzlich Öl ins Feuer und treiben negative Eskalationsspiralen an.

Die Aufgabe der Schule ist es, den Kindern und Jugendlichen diese Logik zu erklären und ihnen Wissen an die Hand zu geben. Die erlernten Fähigkeiten helfen ihnen im späteren Leben, sich eine fundierte Meinung zu bilden. Stoßen Lehrkräfte in der Vermittlung von Know-How an ihre Grenzen, können externe Expert*innen an Schulen geholt werden und weiterhelfen.

 

Von Angesicht zu Angesicht

Wie schafft man es, Jugendliche für das Thema Politik zu begeistern? Geht es nach Kathrin Stainer-Hämmerle, kann politische Praxis schon in der Volksschule vermittelt werden. Wenn Schulklassen zum Beispiel das Gemeindeamt besuchen. Auch Marion Breitschopf ist davon überzeugt, dass Besuche vor Ort ein Gamechanger sind. Eva Lichtenberger bringt es auf den Punkt: “Ich glaube, was Jugendliche und Kinder erinnern, das sind kleine Geschichten, Anekdoten, die illustrieren, wie die Funktionsweise von Demokratie oder von europäischer Politik ist, und das hat mir schon gezeigt, wie wichtig dieses Element auch ist. Deswegen: Besuche in der Schule, ganz wichtig, auch Besuche von Schulen im Parlament oder im europäischen Parlament, im Landtag, weil der direkte Eindruck das ganze heraushebt aus dem üblichen Lehrstoff, und das bringt mehr Erinnerung.”

Aus ihrer Erfahrung weiß die Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle, dass politisches Interesse meist in der Kindheit beginnt. Je früher man erlebt, dass eigenes Engagement etwas verändert, desto eher wird man überzeugte Wähler:in oder geht sogar in die Politik. Ihre Devise: Weniger Theorie, mehr persönliche Erfahrungen.

Alle, die sich für Politik interessieren, hatten eine Erfahrung in ihrer Kindheit oder Jugend, wo sie gemerkt haben, wenn ich mich engagiere, dann verändert sich etwas.

 

Zu Gast in dieser Folge sind:

  • Marion Breitschopf,  Leiterin der Plattform meineabgeordneten.at 
  • Eva Lichtenberger, ursprünglich Lehrerin für Geschichte, Deutsch und bildnerische Erziehung an einer Mittelschule, wurde später Politikerin bei den Grünen in Tirol und Mitglied des Europäischen Parlaments. https://de.wikipedia.org/wiki/Eva_Lichtenberger 
  • Felix Stadler, Bildungssprecher der Grünen Wien, Gemeinderat und Landtagsabgeordneter sowie Lehrer an der Mittelschule Kleine Sperlgasse. https://wien.gruene.at/felix-stadler/ 
  • Kathrin Stainer-Hämmerle,  Politikwissenschaftlerin, leitet an der FH Kärnten die Public Management Lehrgänge. https://forschung.fh-kaernten.at/trans-space/team/stainer-haemmerle-kathrin/ 

 

Linktipps: 

  • Das Rundschreiben Nr. 17/2024 Unzulässigkeit parteipolitischer Werbung an Schulen; Besuche von Politikerinnen und Politikern (BMBWF 2024-0.067.403) schließt den Besuch von Schulen durch Personen aus der Politik nicht grundsätzlich aus, problematisiert jedoch die latent präsente parteipolitische Werbung, die von solchen Personen ausgeht.
  • Meine Abgeordneten. So tickt Österreichs Politik Die Transparenzplattform „Meine Abgeordneten“ fasst alle öffentlich verfügbaren Informationen zu PolitikerInnen und Spitzenfunktionär*innen übersichtlich in Personen-Dossiers zusammen. Denn die „persönliche Transparenz“ von Politiker*innen ist Voraussetzung dafür, dass Korruption sichtbar wird und – falls sie sich abzeichnet – verhindert bzw. bekämpft werden kann. https://www.meineabgeordneten.at/
  • Beruf:Politik. Nur wer mitmacht, kann verändern. Das Projekt der Hertie-Stiftung will Wege in die Politik aufzeigen und setzt Impulse für eine Verbesserung der politischen Kultur, immer entlang der Frage: Wie muss Politik aussehen, damit mehr Menschen mitmischen wollen?
    • Infos zum Projekt: https://www.ghst.de/beruf-politik
    • Podcast Beruf:Politik: https://www.ghst.de/beruf-politik-podcast
    • Video-Reihe Talking.Politics: https://www.ghst.de/talkingpolitics
  • Politik für Einsteiger. Aus der Reihe: Thema im Unterricht. Bundeszentrale für politische Bildung, 2020 https://www.bpb.de/shop/materialien/thema-im-unterricht/36917/politik-fuer-einsteiger/
  • Rein ins Parlament. Informationen zum Jugend- und Lehrlingsparlament
  • https://www.reininsparlament.at/
  • Politik mitgestalten. Beteiligungsmöglichkeiten auf der Seite des österreichischen Parlament (Ministerialentwürfe, Gesetzesinitiativen, Bürgerinitiativen und Petitionen, Stellungnahmen) https://www.parlament.gv.at/beteiligen
  • Demokratie & Jugendpolitik. Informationen auf der Webseite des Bundesnetzwerk Österreichische Jugendinfos: politische Institutionen, Jugendpolitik, Mitbestimmung etc. https://www.jugendportal.at/themen/demokratie-jugendpolitik
  • Richtig & Falsch Folge 17: Früh übt sich – Politische Bildung in der Volksschule – u.a. Besprechung des schuldemokratischen Instruments “Klassenrat”. https://demokratie21.at/politische-bildung-in-der-volksschule/
  • Zentrum polis Dossier “Wahlen” https://www.politik-lernen.at/wahlen – Materialien und Portale, Wahlentscheidungshilfen und Begriffserklärungen.
  • Love Politics – ist eine gemeinnützige Organisation, die politisch unabhängig und überparteilich agiert, um die liberale Demokratie zu festigen. Love Politics initiiert, veranstaltet und ermöglicht über Förderungen ein hochwertiges, überparteiliches und berufsbegleitendes Ausbildungsprogramm für politische Talente aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

 

Redaktion: Patricia Hladschik, Nina Schnider, Karl Schönswetter und Johanna Hirzberger

Alle Folgen finden Sie hier.

Richtig & Falsch ist ein Kooperation von Zentrum Polis – Politik lernen an der Schule, der Arbeiterkammer Wien  und Demokratie21.

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