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Ein Blick zurück mit Karin Kneissl

Die ehemalige österreichische Außen- und Integrationsministerin Karin Kneissl im Gespräch: Warum sie heute nicht mehr in die Politik gehen würde, wie sich die Diplomatie in den letzten Jahrzehnten verändert hat und wie man in unsicheren Zeiten Dialog pflegen soll erzählt sie in ihrem neuen Buch „Diplomatie Macht Geschichte“. Lesen Sie hier zwei Auszüge aus dem Podcast.

Der Wert von Diplomatie

Kneissls Karriere im Außenministerium begann 1990. Wie hat sich die Diplomatie in diesen fast 30 Jahren verändert? „Ich war ziemlich ernüchtert, als ich im Jahr 2017 die ersten Unterlagen für bilaterale Gespräche erhielt“. Nachdem sie fast die gesamten 90er Jahre im diplomatischen Dienst verbracht hatte, war sie vom Qualitätsverlust über die Jahre überrascht. „Wir sind abgeglitten in schlecht geschriebene Drehbücher und lesen uns gegenseitig vorformulierte Sätze vor“. Früher hätte man sich eingelesen, Briefings bekommen und dann in einem offenen Gespräch frei gesprochen. „Die Sprache ist unser Werkzeug und alles was dazugehört ist Teil des diplomatischen Gespräches. Diese neue ist eine PR-Sprache geworden, eine vorgefertigte, verarmte Sprache“. Das Handwerk der Diplomatie habe auch aufgrund der stärkeren Kommerzialisierung der Ausbildung gelitten. Auch die ständige Verfügbarkeit von Information habe das Tempo zu stark erhöht.

Gefragt, welches Gesetz sie sich aussuchen würde, antwortet Kneissl mit einem, dass die Bildung soweit wie möglich unabhängig machen würde von politischen und ökonomischen Einflüssen. Ihr neues Buch „Diplomatie Macht Geschichte: Die Kunst des Dialogs in unsicheren Zeiten“ geht noch mehr in die Tiefe zu Handwerk und Ausbildung in der Diplomatie.

„Ich würde nicht mehr in die Politik gehen“

Dass Politik auf der höchsten Ebene mit Fachkompetenz alleine nicht gelingt, ist kein Geheimnis. Wie unmöglich es allerdings ist, sich diesen Mechanismen zu entziehen, war eine Überraschung für Kneissl. „Ich habe zum Beispiel das Budget für Inserate um 80 Prozent gesenkt, das waren zuvor 3 Millionen Euro – nur in meinem Ressort. Ich wollte lieber außenpolitische Projekte fördern damit“. Vergleicht man die Inseratenhöhe beispielsweise mit dem österreichischen Beitrag zum internationalen Strafgerichthof, stellt sich die Frage der Relationen. 2017 lag dieser bei 10.000 Euro, eine Printwerbung in großen Tageszeitung kostet schnell 20.000 und aufwärts. „Da haben die Chefredakteure persönlich bei mir angerufen“. Einerseits dürfe man keine Theaterkarte mehr annehmen – das ist rechtlich als „Anfüttern“ verboten – andererseits ist das indirekte Anfüttern durch Inserate in Millionenhöhe gern gesehen.

Auch der fehlende parteipolitische Rückhalt einer Ministerin macht das nicht einfacher. Zwar war Kneissl am FPÖ-Ticket in der Regierung, denn die FPÖ verlangte im Gegensatz zur ÖVP keine Parteimitgliedschaft dafür. „Ein Politiker muss einen Wahlkreis betreuen, den hatte ich nicht. Ich war politisch tätig aber keine Politikerin und ohne Rückhalt von hinten ist das sehr, sehr schwierig“. Die Folgen ihres politischen Wirkens spürt sie auch heute noch. „Die medialen Angriffe dauern an und die Auftragslage als Autorin und Analystin ist in Österreich nicht mehr vorhanden“.

Wer jetzt? Biografie und Links

Karin Kneissl ist eine österreichische Diplomatin, ehemalige Außenministerin, Nahostexpertin und Autorin. Sie finden sie auf ihrer Website und Twitter, ihr Buch „Diplomatie Macht Geschichte“ ist im Olms Verlag erschienen. Dr. Kneissl war auch Teil unseres Expertinnen Rundrufs.

MA7 Förderung

Dieser Podcast wird von Stadt Wien Kultur gefördert.

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Philipp Weritz
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