Politische Entrepreneure in Österreich
Welche Menschen prägen Politik und Gesellschaft vor und hinter den Kulissen als politische Entrepreneure? Gründerinnen und Gründer von NGOs, Vereinen, Veranstaltungen und mehr sind oft noch unter dem Radar unterwegs. Bildung, Wissenschaft, Europapolitik oder Transparenz sind nur einige von vielen Bereichen, die mit innovativen Ansätzen aufgemischt werden. Angetrieben von der Entdeckung eines Problems, bemühen sich diese Menschen selbst um Lösungen. Eine Liste von interviewten Gästen aus dem Format „Wer jetzt?“. Lassen Sie uns Namen, die wir hinzufügen sollten, in den Kommentaren!
Dieter Zirnig: Neuwal, Wahlorama
Als Unternehmensberater bringt er digitale Prozesse, Stukturen und Projekte ins Laufen. Nebenbei startete er 2008 einen der heute größten Politblogs Österreichs, neuwal.com. Warum politische Bildung spielerisch dargestellt werden sollte und was es braucht für mehr Politunternehmer.
Lena Jäger: Frauenvolksbegehren
Die Projektleiterin des Frauenvolksbegehrens behält den Überblick und den Weitblick. Sie spricht über den langen Atem als Aktivistin und mit welchen Strategien möglichst viele Menschen informiert und mobilisiert werden können.
Cornelius Hirsch: Poll of Polls, mittlerweile Politico
Er ist der Co-Gründer und Leiter von Poll of Polls, einer Plattform für Wahlumfragen, die aus ganz Europa Daten aggregiert und auswertet. Ein Gespräch über die Liebe zur Wissenschaft, warum er bei fast jedem Abendessen über Politik spricht, diese aber nicht selbst machen möchte und wo die Grenzen der Meinungsforschung sind.
Maria Mayrhofer: aufstehn.at
Mit aufstehn.at gründet sie einen Verein, der sich zu einer Plattform für Petitionen, Kundgebungen und Vernetzung entwickelt hat. Bis heute haben sich mehr als 100.000 Menschen per Unterschrift oder vor Ort engagiert oder eigenen Kampagenen gestartet, die es regelmäßig in die Medien schaffen. Sie erzählt, wie man Menschen in den politischen Aktivismus begleiten kann und warum sich regionale und digitale Orte ergänzen.
Edward Strasser: Innovation in Politics
Edward Strasser und sein Team suchen europaweit politische Innovationen und lassen sie von Bürgern und Fachjury bewerten. Dafür verleihen sie die „Innovation in Politics“ Awards: Wie er europaweit Politiker an einen Tisch bringt und parteiübergreifendes Vertrauen schafft und vieles mehr, erzählt Edward Strasser in dieser Folge.
Eva Maltschnig: Sektion 8
Eva Maltschnig ist Vorsitzende der vermutlich kritischsten SPÖ-Fraktion, der Sektion 8. Wie balanciert sie Zustimmung und Kritik? Warum arbeitet sie trotz des starken Gegenwinds aus der eigenen Partei an einer Verbesserung der SPÖ? Im Gespräch über Leidensfähigkeit, innerparteiliches Feilschen und wie die Coups der Sektion 8 entstanden.
Armin Rabitsch: Wahlbeobachtung.org
Der Politologe erzählt von seinen weltweiten Wahlbeobachtungsmissionen durch Europa, Afrika und Asien: Wie sich ein Wahltag auf den Philippinen anfühlt, welche Taktiken für Wahlbetrug verwendet werden und warum es mehr Wertschätzung für Demokratie braucht.
Katharina Moser: Mosaik
Sie sieht sich als gesellschaftspolitische Unternehmerin und arbeitet zwischen Politik und Wirtschaft. Mit ihrer Agentur Mosaik möchte sie Europa „erlebbarer“ machen, denn mehr Zahlen und Fakten würden sicher nicht zur europäischen Identität führen. Nur Geschichten, Gefühle und Menschen können für Inspiration und Zusammenhalt sorgen, meint sie und entwickelt dafür konkrete Formate. Allen voran die Europareise durch Wien, das Routes Europe.
Mathias Huter: Forum Informationsfreiheit
Im Gespräch erzählt er über den Aufholbedarf Österreichs in Sachen Transparenz und Amtsgeheimnis. Was Bürgerinnen und Bürger tun können, um mehr gläsernen Staat zu bekommen, und wie er in Georgien den Aufbau einer jungen Demokratie beobachtet hat.
Josef Lentsch: ehem. NEOS Lab, Innovation in Politics Deutschland
Er reflektiert über sein Wirken und lässt Erkenntnisse und Fragen über Parteien Revue passieren: Warum ist die Gestaltung eines Prozesses ebenso wichtig wie die Teilnehmer? Wie nimmt man Menschen auf einen schmerzhaften Weg mit? Und was macht ein „Political Entrepreneur“ aus?
Daniela Platsch: pol. GF Der Wandel
Sie ist Ökonomin, politische Geschäftsführerin der Partei „Wandel“ und kandidiert hinter Yanis Varoufakis für die Wahlen zum EU-Parlament auf der Liste DiEM25. Wie baut man eine transnationale Partei auf? Warum müssen Klimawandel, Steuergerechtigkeit oder ein Green New Deal auf europäischer Ebene behandelt werden?
Hanno Burmester: Innocracy, Future of Democracy Programm
Der Policy Fellow beim Progressiven Zentrum und Gründer der Innocracy Konferenz berät Organisationen zur digitalen Transformation. Was muss eine Gesellschaft verlernen? Wie verändert man Organisationskultur? Und was bedeutet es, Erwartungen von Absichten zu trennen?
Daphne Büllesbach: School of Activism und European Alternatives
Sie glaubt, dass große Themen nur mehr auf europäischer Ebene gelöst werden können, und auch kleinere davon profitieren würden. Ein Gespräch über Flüchtlingspolitik, Steuerflucht und welche Institution der EU Büllesbach gerne abschaffen würde.
Elke Rauth: Urbanize, dérive
Sie erzählt über die Zukunft der Stadt, wie man Wohnungen baut die niemandem gehören und warum das alles die Demokratie erneuern kann.
Max Stern: Foraus, Staatslabor
Der Mitgründer und ehemaliger Geschäftsführer des Think-Tanks foraus – Forum Aussenpolitik, Mitgründer des staatslabors, eines Think-Tanks für Innovation in der Verwaltung sowie Co-Autor des Buches „Agenda für eine digitale Demokratie“ erzählt von Chancen und Risiken, zeigt Szenarien auf und stellt eine Grundsatzfrage:“Ist digital wirklich besser?“
Christoph Konrath: unsereverfassung.at
Er leitet die parlamentswissenschaftliche Grundsatzarbeit. Was steckt hinter diesem Begriff? Er über alte Institutionen, neue Methoden und warum man das Handwerk Politik erlernen kann.
Ursula Seethaler: Liquid Participation
Demokratie braucht Zeit und Raum, Dinge, die scheinbar rar geworden sind. Sie begleitet Beteiligungsprozesse mit dem Verein Liquid Participation, betreibt Forschung und berät Institutionen und Unternehmen zu Beteiligung. Sie erzählt, wo sich Raumplanung, Onlinekommentare und Mitmachen treffen, und warum es in Ordnung ist, nicht immer politisch mitzumachen
Robert Marschall: EU-Austrittspartei und acht Volksbegehren
Er ist Gründer und Vorsitzender der EU-Austrittspartei. Wie soll Österreich ohne die EU nach vorne kommen? Darüber hinaus ist Marschall ein großer Verfechter von (mehr) direkter Demokratie: Was hat er aus acht initiierten Volksbegehren gelernt? Ein Gespräch über die Freude und Vorbildwirkung des Brexits und mehr Demokratie.
Oliver Hoffmann: Initiative Transparenz im Parlament
Wir wissen nicht, wie Abgeordnete und Parteien abstimmen. Im
österreichischen Parlament darf man zusehen, aber Entscheidungen werden nicht im Detail aufgezeichnet. Oliver Hoffmann will Transparenz ins Hohe Haus bringen.
Erich Visotschnig: Systemisches Konsensieren
Mehrheiten sind nicht der letzte Schluss in der Demokratie, darüber hat Erich Visotschnig sein Buch „Nicht über unsere Köpfe“ geschrieben. Im Podcast spricht er über Streit mit Freunden, Wertschätzung und warum ihm der Umgang mit einem Nein viel über einen Menschen erzählt.
2 Kommentare
Sebastian Böhm Dezember 06, 2019
YEP, PolEdu, Wiener Streitclub,…..da fehlen einige in der Aufzählung die tolle Arbeit leisten und sehr viel machen
Nina Schnider Dezember 11, 2019
Vielen Dank für die Vorschläge! Wir sind laufend auf der Suche nach spannenden Gesprächspartner*innen. Diese Liste hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern zeigt die Gespräche auf, die wir bereits geführt haben.
Liebe Grüße,
das Demokratie21 Team
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